Sandro Đukić | galerie michaela stock

Die Geschichte hinter der Zerstörung des Denkmals fügt dem Projekt zusätzliche Komplexität hinzu. Vojin Bakićs monumentale Skulptur „The Monument to the Victory of the People of Slavonia“ wurde von 1958 bis 1968 geplant und erbaut und stand einst als Europas größtes abstraktes, antifaschistisches Denkmal in Kamenska, Kroatien. Es handelte sich um ein dreißig Meter hohes Edelstahldenkmal. 1992 sprengten Mitglieder der kroatischen Armee das Monument mehrmals mit Dynamit, obwohl offizielle Berichte behaupteten, dass der Einsturz durch „starken Wind“ verursacht wurde. Jahrzehnte später entdeckte die Kuratorin des Projektteam meteorologische Daten, die bewiesen, dass es an diesem Tag keinen Wind gab. Die Luft war so ruhig, dass sie offiziell, als „Stille / Silence“ bezeichnet wurde. Diese Stille, begleitet von der fehlenden Reaktion der Regierung, inspirierte zu den Namen des Projekts „The Silence That Tore Down The Monument „.

Während der turbulenten 90er Jahre im ehemaligen Jugoslawien herrschte eine Kultur der Damnatio Memoriae und des kollektiven Vergessens vor. Gerade aus diesem Grund hat Đukić bereits in seinen früheren Kunstwerken den Verfall und die Missachtung im Hinblick auf das Verschwinden des modernistischen und industriellen Erbes hinterfragt. In den aktuellen, kollaborativen Kunstprojekt zeigt er ein starkes Engagement für die Wiederherstellung des zerstörten Denkmals und die Erforschung der Verbindung von Kunst, Technologie und sozialer Erinnerung, dies war nur möglich durch seine enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Gemeinschaft, anderen Künstlern und technischen Experten

In The Silence That Tore Down The Monument nutzt Đukić einen visuellen Stil, der alte Materialien mit neuesten Medientechniken vermischt und künstlerische Traditionen neu interpretiert. Für Đukić wird der leere Platz, der Ort der Verwüstung, der Sockel der ehemaligen monumentalen Skulptur von Bakić, zum Ort eines Neuanfangs. Auf diese Weise wird nicht nur ein Stück Geschichte bewahrt, sondern auch eine kritische Reflexion über die Gegenwart angestellt, die auch für kommende Generationen von Bedeutung ist. Durch virtuelle Gestaltungen und Augmented-Reality-Technologie werden kollektive Erinnerungen und künstlerische Visionen in diesen leeren Räumen wieder zum Leben erweckt.

Neben Sandro Đukić waren folgende Personen Teil des Projekt-Teams: Milorad Pupovac (Projektkonzept), Davorka Perić (Projektkuratorin) und Lana Lovrenčić (diskursives Programm.
Das Projekt wurde mit Unterstützung des Serbischen Nationalrats produziert.
Textauszüge aus dem Essay von Davorka Perić.

Mehr über das Projekt und die zweijährige Vorbereitung erfahren Sie auf der Website